Bilderbuch «Zusammen»
Das Buch «Zusammen» soll aufzeigen, dass ein gemeinsames Miteinander möglich ist und sehr schön sein kann. Beeinträchtigungen sollen und dürfen dabei keine Grenze bilden.
Anna-Maria
2023
Impressionen
Interview
Was hat dich zu diesem Projekt inspiriert?
Das Thema «Inklusion» und «Integration» ist mir sehr wichtig, da ich einen älteren Bruder mit kognitiver Beeinträchtigung habe. Schon seitdem ich klein war, bemerkte ich, dass er an alltäglichen Dingen oftmals nicht teilnehmen konnte. Ich fragte mich, warum das so ist. Auch die fraglichen, erstaunten Blicke und Reaktionen vieler Personen konnte ich schon früher nur schwer einordnen und nachvollziehen. Aus dieser persönlichen Motivation heraus, nutzte ich meine Maturaarbeit, um diese Thematik aufzugreifen und gestalterisch zu verarbeiten.
Welche Vision hast du für das Projekt?
Das Ziel dieser Arbeit ist es, mit dem selbstgestalteten Bilderbuch insbesondere Kinder auf diese wichtige Thematik aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.
Das Buch «Zusammen» soll aufzeigen, dass ein gemeinsames Miteinander möglich ist und sehr schön sein kann. Beeinträchtigungen sollen und dürfen dabei keine Grenze bilden.
Was ist die genaue Projektidee?
Meine Maturaarbeit geht der Frage nach, wie man ausgehend von Brigitte Weningers Bilderbuch «Einer für Alle – Alle für Einen!» ein eigenes Kinderbuch entwicklen kann, welches auf die «Integration» und «Inklusion» von Kindern mit kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen sensibilisiert.
Wie wurde das Projekt umgesetzt?
Um die Fragestellung beantworten und das Ziel erreichen zu können, wird folgendes Vorgehen gewählt: In den theoretischen Voraussetzungen wird geklärt, was die Begriffe «Integration» und «Inklusion» bedeuten und wie sie laut gesetzlichen Grundlagen umzusetzen sind. Als nächstes wird beschrieben, wie die gesetzlichen Forderungen aktuell realisiert werden. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Schulbildung gelegt, wobei das integrative wie auch separative Schulsystem erläutert werden. Grund dafür ist, dass die Maturaarbeit Kinder als Zielgruppe hat und die Schule einen erheblichen Teil ihrer Lebenswelt ausmacht. Im Anschluss wird aufgezeigt, worin die Chancen in einer «Integration» und «Inklusion» von Kindern mit einer Beeinträchtigung liegen und worin ihre Herausforderungen und Grenzen zu finden sind. Gefolgt wird der theoretische Teil von einem persönlichen Fazit zu dieser Thematik und eigenen Wunschvorstellungen. Die theoretischen Grundlagen sowie die persönlichen Ableitungen bilden die Basis für die gestalterische Arbeit, in der ein eigenes Kinderbuch konzipiert und umgesetzt wird. Als Ausgangslage dient dabei das Kinderbuch «Einer für Alle – Alle für Einen» von Brigitte Weninger. Dieses wird in der Werkanalyse vorerst zusammengefasst, inhaltlich und formal analysiert und anschliessend bezüglich der Fragestellung dieser Maturaarbeit kritisiert. Die Werkanalyse des Kinderbuches «Einer für Alle – Alle für Einen» von Brigitte Weninger und die vorgängige Literaturarbeit ermöglichen schliesslich die Festlegung von Kriterien des eigenen Kinderbuches. Diese dienen zum Entscheid der Bildmotive, Technikwahl, Bildkompositionen, des Bildformats und Layouts. Mit dem Unterkapitel «Entwurfsprozess» soll ein Blick hinter die Kulissen geworfen werden. Abgeschlossen und abgerundet wird die gesamte Arbeit mit einer Reflexion über die gestalterische Arbeit und einem Schlusswort.
Was ist für die Zukunft des Projekts geplant?
Mein grosser Wunsch wäre möglicherweise einen Verlag zu finden, der dieses Buch drucken würde. Auf diese Art und Weise könnte die Geschichte von meinen fiktiven Hauptcharakteren Klara und Tino nicht nur im Schrank liegen bleiben, sondern im besten Fall Kinder / Erwachsene erreichen und helfen.
Was ist ein Highlight des Projekts?
Die Rolle von Klara (der Protagonistin der Geschichte) wurde inspiriert von einem 11-jährigen Mädchen mit Down-Syndrom, welches ich im März 2022 traf und mich sehr berührte. Ihre Reaktion und die positive Rückmeldung ihrer Eltern auf das fertige Buch war eindeutig ein Highlight. Sie haben sich sehr gefreut. Doch auch als ich nach langem Suchen und Ausprobieren meiner Meinung nach einen passenden Stil und eine passende Geschichte für das Buch gefunden habe, war ein tolles Gefühl.