KSBG sammelt Geld für Flüchtlinge
Am Benefizanlass an der Kantonsschule Burggraben für syrische Flüchtlinge geht es nicht nur ums Spendensammeln. Der Anlass wurde zu einem Begegnungstag der Kulturen mit einem vielseitigen Angebot.
Freifachgruppe «Humanitäres Völkerrecht» der Kantonsschule am Burggraben vertreten: Paula Zimmermann, Freya Böhme und Janine Korte
2016
Impressionen
Interview
Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?
Die Gruppe des Freifaches «Humanitäres Völkerrecht» an der Kantonschule am Burggraben in St.Gallen setzte sich aus engagierten Schülern und Schülerinnen zusammen, die sich bereits stark für die Flüchtlingsthematik interessierten. Das Schicksal dieser Menschen die ihre Heimat verlassen müssen, um Schutz in einem anderen Land zu suchen, berührt uns sehr. Auf der Flucht müssen Flüchtlinge häufig gefährliche Wege in Kauf nehmen und reisen oft ohne Reisedokumente. Viele bezahlen die Reise in eine bessere Zukunft mit ihrem Leben. In den überfüllten Flüchtlingscamps herrschen schlimme Zustände und Flüchtlinge leben unter unmenschlichen Bedingungen. Die aktuelle Situation macht uns sehr betroffen und drängt uns etwas zu tun. Nachdem wir uns mit theoretischen Aspekten des Humanitären Völkerrechtes intensiv auseinandergesetzt haben, entschieden wir uns aktiv zu helfen. Unser Ziel war es, der St. Galler Bevölkerung die Flüchtlingsthematik näher zu bringen und die Menschen auf der Flucht zu unterstützen.
Was war eure genaue Projektidee?
Von Beginn an war uns klar, dass wir nicht nur auf Spenden aus waren: Wir wollten die Menschen nachhaltig über Flüchtlinge in Not aufklären. Unsere Idee war es daher, eine Art «Begegnungstag» zu gestalten. Der Event war darauf ausgerichtet, den Menschen mit Kurzvorträgen, Poetry Slams, Musik und Kultur einen Einblick in die Reise und Probleme eines Flüchtlings zu gewähren. Eine Schwierigkeit stellte sich uns jedoch von vorne herein. Bei einem Begegnungstag sollten vor allem Menschen aufeinandertreffen, jedoch wollten wir es auf jeden Fall vermeiden, die Flüchtlinge wie Ausstellungsobjekte zu behandeln. Daher entschieden wir uns, die Flüchtlinge nicht aktiv miteinzubeziehen, jedoch wurden sie herzlichst zum Event eingeladen.
Was waren eure konkreten Aktivitäten?
Wir haben eine öffentliche Benefizveranstaltung in der Aula unserer Schule geplant. Diese Veranstaltung beinhaltete das Kochen von Gerichten, die typisch für die Länder waren, für die wir Geld gesammelt haben. Dazu gab es noch Kaffee und Kuchen, für die der Preis selber gewählt werden konnte. Des Weiteren haben wir eine Tombola Verlosung organisiert. Die Preise wurden von vielen verschiedenen Unternehmen gesponsert wie z.B. Spar, UBS, Möhl oder Top CC. Zusätzlich haben wir noch Jutebeutel selbst bedruckt, mit einem farbigen Quadrat der Gleichberechtigung, das die Vielfalt unserer Gesellschaft symbolisiert. Den Eingang des Veranstaltungsortes haben wir mit selbstgemachten Infografiken gestaltet, die die Flüchtlingskrise thematisierten. Dazu haben wir noch diverse Flyer von der Caritas ausgelegt, um die Besucher zu eigenen Aktivitäten zu motivieren.
Als Hauptteil unserer Veranstaltung organisierten wir eine Schülerband, die uns zwei Mal musikalisch unterhalten hat, einige Schüler, die Poetryslams zur Flüchtlingsthematik vortrugen und zwei Referenten, einerseits Frau Graf, die zwei Monate in Lesbos den Flüchtlingen half, zur Unterstützung vor Ort und andererseits Herrn Regierungsrat Fredy Fässler, der über die Asylpolitik in der Ostschweiz berichtete.
Wir wollten zusätzlich noch einen Film mit einigen Flüchtlingen drehen, in denen wir sie zu ihrer Flucht interviewen wollten. Leider war uns das aus rechtlichen Gründen nicht möglich, weswegen wir als Alternative eine Tonaufnahme machten, die wir unseren Besuchern dann vorspielten. Zum Schluss war noch Zeit übrig für uns und die Besucher, über die Flüchtlingsthematik zu debattieren und Meinungen auszutauschen.
Wir haben, um für unsere Benefizveranstaltung zu werben, unterschiedliche Medien genutzt. Wir liefen im Stadtzentrum St. Gallens mehrere Lokale und Bibliotheken ab, hingen Plakate auf und verteilten Flyer. Insgesamt wurden 20 Plakate aufgehängt und ca. 150 Flyer verteilt. Da unsere Veranstaltung in der Schule stattfand, haben wir ganz besonders bei unseren Mitschülern durch Briefe, Mails und Hinweisen auf der Schulwebsite geworben. Auch auf sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram haben wir auf unsere Veranstaltung aufmerksam gemacht. Gegen Schluss unserer Planungsphase stattete uns ergänzend ein Team des St. Galler Tagblatts einen Besuch ab. Am Vortag unserer Veranstaltung erschien dann ein Artikel über unser Projekt im Tagblatt. Durch unser vielseitiges Werben durften wir schlussendlich ca. 150 Besucher an unserer Benefizveranstaltung begrüssen und wir konnten über 3'700 Franken für syrische Flüchtlinge sammeln.
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Titelbild: © KSBG sammelt Geld für Flüchtlinge