FARBIG

Barrierefreier Musikevent

Unter dem Motto FARBIG entstand ein fröhlicher Musikevent in Nottwil, der für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gestaltet wurde.

Projekt von

Anja, Nicole, Nicole und Vera

Award-Teilnahme

2019

Impressionen

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Interview

Was hat euch zu diesem Projekt inspiriert?

Alle unsere Mitglieder lieben es, an Festivals und Musikevents zu gehen. In Gesprächen darüber stellten wir jedoch fest, dass wir dabei alle die gleiche Beobachtung gemacht haben: Wo sind die Menschen mit einer Beeinträchtigung?

Dieser Fragen wollten wir unbedingt nachgehen und begaben uns auf die Suche nach den verschiedenen Gründen. Nach einer ersten Recherche fanden wir heraus, dass das Angebot von Festivals und Musikevents für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung eher klein ist. Ausserdem ist die Barrierefreiheit an Kulturevents oftmals nicht gewährleistet. Der konkrete Austausch mit Menschen mit einer Beeinträchtigung hat uns zudem motiviert, das Projekt in Angriff zu nehmen. 

Was war eure genaue Projektidee?

Farbig steht für:

Füreinander - Akzeptanz - Respekt - Barrierefreiheit/Begegnung - Individualität/Inklusion - Gemeinsam/Gleichstellung

Unsere Idee war, für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung einen Musikevent zu organisieren. Also ein Event für ALLE! Die Planung des Events gestalteten wir partizipativ. Durch den Austausch mit betroffenen Personen wurden wir immer wieder darauf aufmerksam gemacht, was Barrierefreiheit eigentlich bedeutet.

Die Idee setzten wir sodann an unserem Event um. So haben wir zum Beispiel eine Bühne gebaut, die mit einer Rampe zugänglich gemacht werden konnte. Ebenfalls haben wir eine Homepage in leichter Sprache gestaltet, so dass sie auch für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung verständlich ist. Damit auch Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung oder Blinde von unserem Event erfuhren, haben wir eine Radiowerbung aufgeschaltet.  

Unser Ziel war, einen inklusiven und barrierefreien Kulturevent zu gestalten, an dem es keine Unterschiede zwischen den Menschen gibt und Raum für Begegnungen geschaffen wird. Das Miteinander anstelle eines Nebeneinanders sollte im Zentrum stehen. Dies bot den Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, ihre Berührungsängste und Vorurteile abzubauen. Wir betrieben auch Aufklärungsarbeit durch unseren Informationsstand über Inklusion, um so die Bevölkerung zu sensibilisieren.

Wir sind der Meinung, dass durch unser Vorleben gesellschaftliche Veränderungen angeregt werden können. Bei unserem Projekt war uns wichtig, dass es nicht darum geht, Menschen mit Beeinträchtigung etwas Gutes zu tun, sondern die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen im Zentrum steht.

Welche konkreten Aktivitäten habt ihr durchgeführt?

Wir haben am 1. September 2019 vom 12.30 - 18.00 Uhr in Nottwil einen Eventnachmittag veranstaltet. Dafür haben wir vier verschiedene Bands aus der Schweiz engagiert. In der Mitte des Nachmittags fand zudem eine Podiumsdiskussion mit den Rollstuhlaktivist*innen Jahn Graf, Simon Hitzinger und Nina Mühlemann statt. Sie berichteten, wie sie als Betroffene den Alltag meistern und was für sie Inklusion und Barrierefreiheit bedeutet. Am Event selbst gab es ausserdem einen niederschwelligen Informationsstand zum Thema Inklusion.

Wir konnten glücklicherweise eine Frau aus der Region gewinnen, welche den Event mit unserem bestehenden Konzept nächstes Jahr wieder durchführen wird. Das ist natürlich nicht nur für uns, sondern auch für die Betroffenen als auch die Gesellschaft ein grosser Gewinn. So kann der Inklusionsgedanke weiterverfolgt werden.

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